Mindstorms Roboter Workshop für Kinder 10-12 Jahre

2015 Robotics Workshop 2015 Robotics Workshop (Bild: H.Sadlowski)

Von Montag den 31. August bis Donnerstag 3. September 2015 führte die Sparte „Geschichte der Datenverarbeitung“ ihren ersten Roboter Workshop für Kinder durch.

Wenige Tage nach der Ankündigung im Juli diesen Jahres war der Workshop bereits ausgebucht. 16 Kinder waren angemeldet und weitere Interessierte mussten auf die Warteliste gesetzt werden. Zur Freude des Betreuerteams nahmen alle angemeldeten Kinder auch am Workshop teil.

Vom DiscoverE Team des IBM Labors, welches auch die jährlichen Regionalausscheidungen der WRO (World Robot Olympiad) in Böblingen betreut, wurden der Sparte 8 Thinkpads und 8 Lego Mindstorms NXT Roboter zur Verfügung gestellt, die von jeweils 2 Schülern pro Gruppe verwendet werden konnten.

Um allen Kindern eine optimale Betreuung zu gewähren und gute Unterstützung bei den Aufgaben zu bieten, war die Sparte Geschichte mit einem grossen Betreuerteam vertreten. Gerhard Bäurle als Leiter und Instruktor hatte den Kurs sehr gut und detailliert vorbereitet. Er übernahm die Durchführung und wurde dabei von 4 weiteren Helfern unterstützt. Gerald Kreissig, Jürgen Probst, Horst Sadlowski und Dieter Blascheck übernahmen jeweils 2 Gruppen und gaben den Kindern Hilfestellung bei den verschiedenen Aufgaben. 

Bild 1: Die Kinder mit dem Betreuerteam. Von links nach rechts: Spartenleiter D.Blascheck, G.Kreissig, J.Probst, Seminarleiter G.Bäurle, H.Sadlowski. (Bild: H.Sadlowski)

Am Montagmorgen um 9 Uhr ging es los. Zunächst wurden den Kindern die Basisfunktionen von Lego Mindstorms erklärt. Es gibt Motoren und Sensoren, Taster, Lautsprecher und ein Anzeigeelement. Dazu natürlich jede Menge Legoteile, die je nach Bedarf zu unterschied­lichen Robotern zusammen gebaut werden können.

Nach dieser doch etwas trockenen, aber wichtigen, theoretischen Einleitung kam eine prak­tische Aufgabe. Am Anfang stand die Zerlegung des vorhandenen Tribot Roboters, der vom IBM Labor bei Veranstaltungen im Rahmen von DiscoverE verwendet wird, in seine Einzelteile.

Bild 2: mit Hilfe der Vorlage am Bildschirm wird der Minibot aus den vielen Legoteilen gebaut (Bild: D.Blascheck)

Es folgte der Aufbau eines wesentlich einfacheren Minibot, der gut geeignet war, um die Roboterfunktionen zu verstehen und der für die ersten Programmieraufgaben eingesetzt werden sollte.

Bild 3: mit Hilfe der Vorlage am Bildschirm wird der Minibot aus den vielen Legoteilen gebaut (Bild: D.Blascheck)

Als nächstes wurden die Thinkpads eingeschaltet und den Kindern die graphische Programmieroberfläche erklärt. Alle Funktionen sind als Symbole verhanden und werden per „drag and drop“ aneinander gereiht. Die Kinder müssen sich keine Programmierbefehle merken, sondern nur die einzelnen Funktionen, eine um die andere, wählen und in der richtigen Reihenfolge auf der Programmierarbeitsfläche ablegen. 

Bild 4: Die Programmierarbeitsfläche (Bild G.Bäurle)

Jetzt durften die Kinder ihre ersten Programme schreiben:

  1. Ein- und Ausgabe: 2 Sekunden warten, Ton über den Lautsprecher ausgeben,
    3 Sekunden warten, 
    Smiley auf Display anzeigen, 5 Sekunden warten
  2. Fahre ein Quadrat: Fahre 60 cm langsam vor, drehe um 90 Grad, wiederhole diesen Vorgang 4 mal. Das wurde zuerst sequentiell programmiert und dann mit einer Schleife. 

Viele weitere interessante Aufgaben folgten:

  1. Bewegungsmelder: für eine Alarmanlage
  2. Linienverfolger: ein Programm, bei dem der Lichtsensor eingesetzt wird und der Roboter einer vorgegebenen Linie folgt
  3. Labyrinth Programm: der Ultraschallsensor wird eingeschaltet und sobald sich der Roboter beim Fahren einem Hindernis nähert, wird angehalten, der Roboter um 90 Grad gedreht und dann weitergefahren bis zum nächsten Hindernis, bei dem die vorher durchgeführte Aktion (drehen um 90 Grad) wiederholt wird. Auf diese Weise sollte der Roboter in der Lage sein durch ein Labyrinth zu fahren. 
Bild 5: Der Linienverfolger wird getestet (Bild: D.Blascheck)
Bild 6: ob der Abstandssensor wohl funktioniert? (Bild: D.Blascheck)

Die 4 Kurstage vergingen wie im Flug und die Kinder waren mit grosser Begeisterung bei der Sache. Nicht nur der Bau der Lego Roboter und deren Programmierung waren interessant, sondern das Testen, debugging genannt, zeigte den Kindern, dass eine Aufgabe nicht immer auf Anhieb gelingt und dass man viel Zeit und Energie braucht, um eine Maschine richtig zum Funktionieren zu bringen.

Am letzten Tag baten wir die Eltern eine halbe Stunde früher zu kommen, denn wir wollten den Kindern die Gelegenheit geben das Erlernte ihren Eltern und Geschwistern zu zeigen. 

Bild 7: Alle sind gespannt (Bild: D.Blascheck)
Bild 8: Das grosse Labyrinth war aufgebaut und jeder Roboter musste zum Ausgang finden. (Bild: D.Blascheck)

Nach bestandenem Test und erfolgreicher Demonstration der Roboterfunktionen vor den Zuschauern bekam jeder Teilnehmer vom Kursleiter seine Urkunde ausgehändigt. 

Bild 9: Urkundenübergabe an einen der Teilnehmer (Bild: D.Blascheck)

Die beiden Mädchen, die am Kurs teilnahmen, haben nicht nur alle Aufgaben gut gelöst, sondern gezeigt, dass sie ebenfalls Zugang zu technischen Aufgaben haben und das Thema Programmieren nicht automatisch den Jungs überlassen müssen. Zum Abschluss haben sie dann noch demonstriert, dass ein modisch gestylter Roboter etwas ganz Besonderes ist. 

Bild 10: ein Roboter mit Schleifchen (Bild: D.Blascheck)

Als Fazit darf ich sagen, dass es den Betreuern sehr viel Spass gemacht hat mit diesen Kindern zu arbeiten. Wie man auf den Bildern sieht, waren die Kinder mit grosser Ausdauer und sehr viel Freude bei der Sache. Dies wurde uns in der Email eines Vaters bestätigt, der nach dem Kurs schrieb: „den Kindern hat es definitiv sehr viel Spaß gemacht und uns Eltern war es ein Vergnügen, zu sehen, wie viel Spaß sie dabei hatten.”

D.Blascheck (Spartenleiter)

 

Gelesen 7439 mal Letzte Änderung am Dienstag, 02 Mai 2017 11:57
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